Der Kauf von Webmethods, einem US-amerikanischen Hersteller von Integrationssoftware und Business Process Management (BPM), für rund 546 Millionen Dollar in bar ist einer der ganz großen Deals für die Software AG, das Softwarehaus aus Darmstadt: Zusammen erwirtschaften beide Firmen einen geschätzten Umsatz von 700 Millionen Euro im Jahr, wovon die Software AG rund 500 Millionen Euro beiträgt. Die Übernahme soll das Produktportfolio in den Bereichen serviceorientierte Architektur (SOA) und Business Process Management vervollständigen, zu dessen Bausteinen Softwarelösungen für SOA Governance und Enablement, BPM, Business Activity Monitoring, Anwendungsintegration und Legacy-Modernisierung gehören. Die Software AG bringt die Plattform „Crossvision“ mit ein, Webmethods Flaggschiff ist die Produktfamilie „Fabric“.
Nach Zahlen des Analystenhauses Gartner für das Jahr 2005 steigt die Software AG mit der Akquisition zum weltweit drittgrößten Anbieter von Integrationssoftware hinter IBM und Tibco auf. Die Hälfte ihres Umsatzes wollen die Hessen nun künftig mit Services und Tools im SOA-Umfeld erzielen. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiteren üblichen Bedingungen. Es wird erwartet, dass die Übernahme im 2. Quartal 2007 abgeschlossen wird.
„Die Akquisition wurde von Insidern bereits seit mehreren Monaten erwartet“, gibt Helmuth Gümbel, Analyst und Managing Partner beim Beratungshaus Strategy Partners zu Protokoll. Es gebe zwischen beiden Unternehmen schon lange Verbindungen auf persönlicher Ebene – das US-Hauptquartier von Webmethods liege zudem in der Nähe des US-Büros der Darmstädter. Gümbel glaubt, dass der Kauf eine gute Entscheidung war. „Webmethods liefert beispielweise Adapter für die Integration, die man braucht, um unter anderem SAP Netweaver mit Fremdprodukten zu verbinden. Die hatte SAP aus gutem Grund nicht selbst geschrieben.“
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